Funktionale und gestalterische Aufwertung des Gebäudekomplexes Gymnasium Petrinum / VHS / Bibliothek in Dorsten

Der Gebäudekomplex, bestehend aus dem Gymnasium Petrinum, der Volkshochschule und der Stadtbibliothek, stellt den zentralen Ort für lebenslanges Lernen in Dorsten dar. Mit seiner Lage zwischen Lippe und Kanal in der Nähe des Stadtzentrums dient er als Anlaufstelle für Einwohner aller Altersgruppen sowie Schülerinnen und Schüler.

Der Architekt Manfred Ludes entwarf in den 1980er Jahren den Gebäudekomplex als gestalterische Einheit mit dem Hochstadenplatz und der Hochstadenbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Dank seiner markanten Gestaltungselemente besitzt der Komplex einen hohen Wiedererkennungs- und Identifikationswert.

Bestandteile des Auftrages
Allerdings wies der in die Jahre gekommene Komplex sowohl gestalterische als auch funktionale Defizite auf und um seiner zentralen Bedeutung auch in Zukunft gerecht zu werden, wurde eine Planung für den Bereich unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger erarbeitet. Diese Planung zeigt die funktionalen und gestalterischen Zusammenhänge auf und verfolgt das Ziel, die Aufenthaltsqualität zu steigern, barrierefreie Verbindungen zu schaffen, Wegebeziehungen zu klären und die Orientierung zu verbessern. Zusätzlich wurde die Hochstadenbrücke durch ein Licht- und Farbkonzept aufgewertet, um sie als bedeutenden Verbindungs- und Identifikationspunkt hervorzuheben.

Zwei neue Rampen
Im Rahmen der Umgestaltung wurden zwei neue Rampen angelegt, um den Höhenunterschied zu überbrücken. Die bisherigen Rampen wiesen starke Gefälle über lange Strecken und eine verwirrende Streckenführung auf.  Die „Rampe 1“ wurde nun breiter gestaltet und verfügt über Zwischenpodeste sowie Aussichtsbuchten zum Kanal, um einen barrierefreieren Verlauf zu gewährleisten. Die „Rampe 2“ hingegen besitzt eine klare Streckenführung und Ausweitungen mit Aussicht auf den tiefer gelegenen Sportpark. Auf diese Weise wurden zwei Rampen von über 100 Metern Länge geschaffen, die einen Höhenunterschied von bis zu 8 Metern überbrücken.

Sportpark / Parcoursanlage / Fitnessbereich
Im Sportpark wurde ein hochwertiges Multisportfeld mit einem Kunststoffbelag errichtet, das von einer angrenzenden Tribüne mit mehreren Sitzreihen begleitet wird. Diese Einrichtungen bieten sowohl der benachbarten Schule als auch zahlreichen Sportvereinen attraktive Nutzungsmöglichkeiten. Das vielseitige Feld ermöglicht Sportarten wie Basketball, Handball, Fußball und Volleyball. Zusätzlich wurde die Fläche zum Kanal hin geöffnet, und es entstand eine ansprechend gestaltete, parkähnliche Grünfläche mit einer zentralen Liegewiese. Entlang des Geländes sind ausreichend Bänke platziert, die den Besuchern eine angenehme Sitzgelegenheit bieten und gleichzeitig einen Ausblick auf die neue Parcoursanlage ermöglichen. Darüber hinaus wurde ein Fitnessbereich geschaffen, der ein „Outdoor-Gym“ mit einer Vielzahl von Trainingsgeräten umfasst.

Hochstadenplatz
Der Hochstadenplatz fungiert als repräsentativer Vorplatz für die Volkshochschule und die Stadtbibliothek und dient gleichzeitig als Schulhof für das Gymnasium Petrinum. Er bildet eine wichtige Fuß- und Radwegeverbindung zwischen der Innenstadt und dem Lippetal. Der Platz befindet sich vollständig auf dem Dach eines Parkhauses bzw. einer Brücke. Nach einer gründlichen Dachsanierung wurde ein neuer hochwertiger Bodenbelag mit großflächigen, diagonal angeordneten Elementen verlegt, um den Platz strukturiert zu gestalten. Durch geschickt platzierte „Sitz- und Lümmelpodeste“ wurde eine angenehme Atmosphäre geschaffen, die zum Verweilen und zur Kommunikation einlädt. Darüber hinaus wurden Fahrradstellplätze geschaffen, um eine geordnete und übersichtliche Abstellmöglichkeit für Fahrräder zu bieten.

Förderung
Das Projekt wurde maßgeblich unterstützt vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, der Stadt Dorsten im Rahmen der Maßnahme „Wir machen MITte“, sowie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Durch diese Zusammenarbeit konnte eine qualitativ hochwertige Neugestaltung realisiert werden, die den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger sowie den Anforderungen an moderne Freizeit- und Sporteinrichtungen gerecht wird.